Geschichte

Vom Sommersemester 1882 an trafen sich sieben Jurastudenten der Universität Leipzig regelmäßig zum gemeinsamen Mittagstisch. Sie stammten vorwiegend aus sächsischen und thüringischen Familien. Es waren dies: Horst Ackermann, Ernst von Erdmannsdorff, Maximilian Mehnert, Erich von Nostiz und Jänckendorf, Camillo Frhr. von Palombini, Carl von Seydewitz und Maximilian Frhr. von Welck.
Der Mittagstisch blieb bestimmender Teil des Gemeinschaftslebens bis zur Selbstauflösung im Jahre 1935. Er erlebte etwa um 1995 eine Rennaissance in verschiedenen Hamburger Lokalen (siehe unter Altherren-Verband).

Vorbild war zunächst der „Preußische Mittagstisch“, der seinen Sitz von Straßburg nach Leipzig verlegt hatte, eine Art Debattierclub von Akademikern und Intellektuellen, der sich mit Fragen der Zeit beschäftigte und den Zuspruch des Bildungsbürgertums gefunden hatte. Die Treffen der Studenten wurden aber bald um abendliche Kneipen erweitert, weil die mittäglichen Diskussionen die Wünsche nach altersgemäßer Geselligkeit nicht hinreichend zu erfüllen schienen.
Im Wintersemester 1884/85 wurden dann Statuten geschaffen, ohne jedoch den Mitgliedern deren äußere Zeichen wie Band und Mütze und einen Comment oder gar eine Bestimmungsmensur aufzuerlegen, weil die geistige Auseinandersetzung bestimmend bleiben sollte. Der Treffpunkt, das altehrwürdige Restaurant Baarmann, war Namensgeber für den studentischen Freundeskreis, der bis heute nur männliche Mitglieder hat. 

Wir verstehen uns – ungeachtet mancher Begriffe, die historisch den korporierten Studentenverbindungen entlehnt sind – als Kreis gleichgesinnter Studenten ohne Hierarchien, Chargen und äußere Zeichen der Zusammengehörigkeit, der Geselligkeit mit ernsthaften Auseinandersetzungen zu Fragen der Zeit verbindet, der gesellschaftliche Formen pflegt, ohne diese als Werturteil anzusehen, sondern sie als unverzichtbares Element tradierter Vorstellungen von „gutem Stil“ zur Grundlage des Umgangs untereinander und mit anderen sowie bei Festlichkeiten und Feiern macht.
Wir sind uns bewusst, dass Stil und Form dem Wandel der Zeit unterliegen, wollen sie aber nicht in Beliebigkeit ausarten lassen. Von Anfang an bilden das Einstehen füreinander sowie die Pflege geistiger Auseinandersetzung und Geselligkeit während des Studiums die Grundlage für oft lebenslange Freundschaften.